kathi & helmi on tour

Monday, January 15, 2007


Buenos Aires
Die Stadt hat so viele Gesichter - wenn man von einem Stadtteil in den Anderen oder auch nur ein paar Schritte geht, kommt man sich wieder vor wie in einer anderen Welt. Unsere UBahnlinie (Subte) ist ueber 80 Jahre alt und faehrt mit nostalgischen Holzwaegen. Wenn man bei der Avenida 7 Julio aussteigt, muss man die 24 spurige Strasse ueberqueren - unmoeglich in einer Gruenphase. In La Boca haben frueher arme Hafenarbeiter die Wellblechhaeuser mit Schiffslack angemalt - die leuchten immer noch in der Abendsonne. Und der Jardin Botanico wurde von einer Armee Katzen eingenommen, die nun zu Hunderten faul in der Sonne herumliegen. Die Hunde "laesst" man sich hier ausfuehren. Man sieht hin und wieder Angestellte mit bis zu zwanzig Hunden verschiedener Groessen und Rassen an der Leine.
Kurz vor Vorstellungsbeginn konnten wir zufaellig noch Tickets fuer einen Tangoabend im beruehmten Cafe Tortoni ergattern - und hatten dann dort die besten Plaetze, was fuer ein Glueck. Der Tango entstand vor ueber 100 Jahren in Buenos Aires - Auswanderer tanzten dort in Night Clubs. In Argentinien galt er lange als vulgaer - bis dann ein paar junge Bohemiens ihn in den 20er Jahren lernten und nach Paris brachten. Dort wurde er ueber Nacht Kult - und kam in den 30ern/40ern gefeiert nach Buenos Aires zurueck.

Buenos Aires ist eine riesige Stadt, schon aus dem Flieger sieht man die Schachbrettstrassen bis an den Horizont. Mit dem Fernbus dauert es ca. eine Stunde, bis man am Stadtrand ist. In der 12 Millionen Metropole gibt es scheinbar die meisten Psychologen der Welt - was mit dem Leben in der staendig wechselnden Wirtschaftslage und dem Heimweh (ueber Generationen...) nach Europa erklaert wird.